Mittwoch, 6. Juni 2012
Die Wohnung, der Vermieter und der ganze Rest
Hach, wie schön, hab gerade zwei Stunden damit zugebracht, die Haustür (nicht Wohnungstür) zu malträtieren reparieren. Und das kam so: Nachdem meine WG gestern einen längeren Brief an den Vermieter abgeschickt hatte, was es alles für Mängel in der Wohnung gäbe, und dass wir es unverschämt fänden, 50 Euronen mehr im Monat zu bezahlen für einen nicht vorhandenen Hausmeisterdienst, und dass wir die Miete ab nächsten Monat kürzen würde, wenn er sich nicht drum kümmern würde, hat Gott heute mal wieder seinen/ihren/whatever Humor bewiesen:


Prolog:
Heute morgen hat ein Tischler an der Haustür gearbeitet (Schleifarbeiten etc.), sodass sie ohne Probleme ins Schloss fällt, wenn man die Tür nur zufallen lässt und nicht zuzieht. Dabei hat er aber auch das Schloss abgenommen, um zu arbeiten. Tja, als er dann fertig war und meinte, es wäre jetzt alles wieder in Ordnung, fing das Drama eigentlich richtig an.

Akt I:
Man konnte die Haustür von außen nicht mehr aufschließen. Den Schlüssel konnte man zwar noch ins Schloss stecken, aber Drehen ging nicht mehr. Moi erfuhr das von einer angepissten verärgerten Mitbewohnerin, die durch den Plattenladen ins Haus gekommen war. Der Vermieter ging nicht an sein Handy, und auf seine Mobilbox konnte man auch nicht sprechen, da die anscheinend schon voll war mit Nachrichten verärgerter Mieter. und dann beschloss ich, das Schloss selber zu reparieren.

Akt II:
So wie mir das Problem beschrieben worden war, überlegte ich mir, dass man den Schließzylinder einfach umdrehen müsse, und dann wäre die Sache erledigt. Leichter gesagt als getan. Am Anfang ging noch alles nach Plan, bis ich zu einer Schraube kam, die sich partou nicht rausschrauben ließ & die Türgriffe ließen sich auch nicht abnehmen. Die Schließbleche ließen sich jetzt zwar ein bisschen lockern, aber der Zylinder kam nicht raus. Im Endeffekt hab ich dann eine Stunde lang zusammen mit einer Nachbarin von der WG über uns und der netten Dame von Schweden-Laden an dieser geruckelt und gezogen. Und dann haben wir den Schlüsseldienst gerufen.

Akt III: nachdem die Dame wieder in ihrem Laden verschwunden war, und wir NachbarInnen uns gegenseitig erzählten, was bei unseren Wohnungen dringend repariert werden müsse, kam der Profi vom Dienst. Und hat die Tür innerhalb von 15 Minuten auseinandergenommen, den Zylinder umgedreht, und wieder angeschraubt. Wie sich rausstellte, hatte der Tischler drei falsche Schrauben zur Befestigung benutzt.

Epilog:
Danach hat sich der Mann auch noch unsere Wohnungstür angeschaut, weil die auch nicht richtig einrastet. Aber da muss man so Unterlegplättchen unter dem einen Schließblech befestigen. Oder ein Schloss für Altbautüren anbringen, was teuer werden würde.
Wir haben jetzt erstmal beschlossen, wenn die Rechnung kommt, sie an den Vermieter weiter zuschicken, zusammen mit einem höflichen Brief, dass er den ganzen Kram doch bitte bezahlt, da das in seinen Verantwortungsbereich fällt.


Ansonsten hab ich mich gestern Abend noch über absolut dämliche idiotische Mitbewohner aufgeregt: Vor ein paar Tagen hieß es, der Geschirrspüler wäre kaputt, A. & T. hätten eine halbe Stunde daran rumgewerkelt, aber das Ding ließe sich nicht mehr schließen, wir brauchen eine neue Maschine. Abgesehen davon, dass wir seitdem dauernd schmutziges Geschirr in der Küche stehen hatten, da manche Leute anscheinend nicht von Hand abwaschen können, und dass schmutzige Geschirr einfach in der Maschine gelassen wurde, war die Situation ertragbar. Dann ist mir gestern Abend der Geduldsfaden gerissen, und ich nahm mir vor, dass Geschirr aus dem Spüler abzuwaschen. Ich mach die Maschine also auf, zieh den oberen Korb raus, und was sehe ich? Genau, ein Becher, dessen Henkel nach draußen hing, und deshalb dafür sorgte, dass man den oberen Korb nicht ganz reinschieben kann. Und so auch die Tür nicht zubekommt. Ich dreh also den Becher um, schieb den Korb rein, mach die Tür zu und die Maschine an. *GNARF*

Oh, und dann noch etwas Erfreuliches: nach drei Stunden Schlaf hab ich mich heute morgen um fünf aus dem Bett gewälzt (das ist der nicht ganz so erfreuliche Teil), um mit D.H. und Kumpels den Venustransit zu beobachten, also wenn die Venus von der Erde aus gesehen vor der Sonne längswandert. War alles sehr professionell mit Teleskop samt spezieller-Folie-vor-den-Linsen-um-in-die-Sonne-schauen-zu-können. Und verschiedenen Vergrößerungen, und Filtern, und Fotos wurden gemacht. Und ich hatte Pfannkuchen und Tee dabei :-)
Das Wetter war auch noch sehr gut, dass man den kleinen, schwarzen Punkt vor dem großen gelben weißen Punkt gut erkennen konnte.
Damit hab ich ein astronomisches Ereignis gesehen, dem sogar schon James Cook siebzehnhundertsoundso beiwohnte. Ha!
Und wer sich jetzt ärgert, dass er es verpasst hat, keine Sorge, in hundertzwanzig Jahren kommt der nächste Venustransit ;-)

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