formerly known as: Aarhus Sommersemester 2009

So, nachdem ich mich nun seit Montagmittag jede freie Minute mit meinem supertollen Referat für das Hauptseminar herumgeschlagen hab & auch bis seeehhhrrr spät nachts gearbeitet hab & der Herr Professor mir auch noch verboten hatte, heute auf Exkursion zu gehen, weil ich ja heute unbedingt mein Referat halten sollte- werde ich erst NÄCHSTE Woche referieren. Weil der total dämliche Vollpfosten der Mann der Meinung war, in 90 Minuten könnten problemlos 4 Referate á 30 Minuten gehalten werden. Und natürlich konnte er sich das auch nicht vorher schon denken & mir Bescheid geben, weil ich ja noch bis zum nächsten Sommersemester 9 Exkursionstage zusammenkratzen muss; und das die bisher angebotenen Exkursionen im Grunde immer dann stattfanden, wenn ich Referate oder Koreferate oder total wichtige Vorbesprechungen hatte, darüber reg ich mich schon gar nicht mehr auf. Überhauptnicht. >_<



Und jetzt fress ich eine Melone....

ist einfach nicht so mein Ding. Und das Argument von Frau K., dass man doch so seine Kommilitonen besser kennenlernt... Ich sag mal: alleine kann man viel effektiver & ergebnisorientierter arbeiten als wenn man sich immer wieder mit jemanden absprechen & abstimmen muss. Just my opinion.

Anyway, hab jedenfalls die letzten drei Tage an meinem Referatsteil gesessen (Jungsteinzeit in Schweden), halbe PP-Präsentationen durch's Netz geschickt, 3/4-Präsentationen bekommen, halbe Handouts zugeschickt bekommen, etc. etc.

Und heute ein wunderbares anscheinend nicht allzu schlechtes, da kaum von der Dozentin kritisiertes, Gemeinschaftsreferat zu zweit gehalten, und das obwohl wir die gesamte Präsentation nicht einmal zusammen durchgegangen sind.

Und jetzt frag ich mich, ob achtzehn Uhr eine angemessene Zeit ist, um die Bibliothek zu verlassen & Feierabend zu machen Zuhause weiterzuarbeiten. Wenn's nach meinem Bauch ginge, dann ja..

Sind seit gestern in Hörby (statt Lund :-/) untergebracht. Aber immerhin gibt's 2 Duschen mit Warmwasser- und das für jeden Flur!!
Da ich zu müde bin, ausführlich zu schreiben, hier nur ein paar Impressionen:


Göteborg am Freitagmittag. Die Uni ist auch nicht schlecht!


Freitagabend. Felsritzungen in Tanum bei Nacht. Welcher Fels das genau ist, muss ich nochmal nachschauen


Sonnabend. In der Bronzezeit wurde das klassische Strichmännchen erfunden. Felsritzung von Aspeberget, Tanum.


Sonntag. Felsrücken bei Falköping. Bei den Felsen wurde ein bronzezeitlicher, goldener Halsring gefunden.


Montag. Der größte Grabhügel Schonens. Dagstorp an der schonischen Küste (nördlich von Lund?).


Dienstag. Unter der Erde :-) Ganggrab von Gillhög, Küste von Schonen (kleines bisschen südlich von Malmö).


Heute. Mesolithische Flintklinge aus dem Rönneholm mosse.


Wikingerzeitliche Schiffssetzung vom Grabfeld von Vätteryd (ich war, als Kind, schon mal dort, glaub ich. Meine mich zu erinnern, im dortigen Kiosk gelernt zu haben, dass Glass Eis heißt.)

Im Übrigen:
Früh ins Bett & früh raus.
Übernachtungssituation verbesserte sich im Laufe der Woche kontinuierlich.
Sitze glücklicherweise im coolsten Bus. Haben sogar eine Musikanlage :-) & gute Laune, selbst wenn wir uns verfahren.
Professor 1 vergisst in seiner Begeisterung für kleine Hubbel in der Landschaft, dass Normalsterbliche auch mal auf's Klo müssen, oder dass Autos aufgetankt werden müssen. Oder dass man nach knapp 11 Stunden auf den Beinen auch mal Feierabend machen will.
Und vermutlich so nah an den pefekten Augenblick herangekommen, wie nur irgend möglich :-D

Nachdem ich ja schon ein bisschen länger studiert habe & verschiedene Dozenten kennengelernt habe, stell ich jetzt mal eine Theorie auf: Diejenigen, die in der Denkmalpflege arbeiten, sind die Beamten unter den Archäologen.
Ich verstehe nicht, wie jemand, der den Antrag gestellt hat, ein gewisses schleswig-holsteinisches Wallsystem ins Weltkulturerbe der UNESCO aufnehmen zu lassen, so einschläfernd sein kann. Und gleichzeitig immer wieder betont, wie wichtig es sei, Laien (oder große, böse & schwerreiche Bauträger/Kiesgrubenbesitzer/etc.) von der Wichtigkeit des Denkmalschutztes zu überzeugen.
Ich mein, sogar die Fach"idioten", die sich auf die 200-jährige Besiedlung der Dingsbums-Region spezialisiert haben, strahlen eine gewisse Begeisterung aus. Und selbst, wenn man sich nicht für das Spezialgebiet begeistert kann, merkt man wenigstens, dass den Leuten ihre Arbeit Spaß macht.
Vielleicht sollte man meinen Bruder für die UNESCO-Untersuchungskommission engagieren. Der kann sich wenigstens gut verkaufen. Und ich würde 'ne Vermittlungsgebühr einstreichen...

Und btw: Ich mag unverhofft eintretende Feiertage (mit anschließendem Brückentag) :-D
http://www.youtube.com/watch?v=X8sJm7ZecR8

Warum finde ich die Humanbiologie-VL (mit der Professorin, die aussieht wie meine Oma auf Fotos aus den 70ern/80ern) so interessant, dass ich während der knapp zwei Stunden fast ununterbrochen Kopfkino oder Kopfradio laufen lasse?
Ich mein, ich schreib ja fast alles mit, aber normal ist das doch trotzdem nicht, oder?

Und warum bin ich die einzige in der Botanik-VL (mit dem Prof, der uns jedes Mal erzählt, eine Thermoskanne Schwarztee mitzubringen, um wach zu bleiben), die die gefühlten 1.000 Seiten an Vorlesungsunterlagen nicht ausgedruckt hat & ihren Laptop benutzt, um mitzuschreiben??
Solange man nicht an Groß- & Kleinschreibung denkt, schafft man es sogar, die Fachbegriffe mitzuschreiben. [sic]

Und warum sind die guten immer vergeben???

UFG:
1 Klausur [Römer - spätes MA]
1 Referat + Hausarbeit á 15 Seiten [Neolithikum Südskandinaviens]
1 Referat + Hausarbeit á 15 Seiten [50 Hortfunde aus der Limfjord-Region raussuchen, Liste erstellen, Funde vergleichen & am Besten noch zu einer tiefgreifenden Erkenntnis gelangen]
1 Referat + Handout á 5 Seiten (& evtl. noch ein auf englisch gehaltener Kurzvortrag in der schwedischen Wildnis) [Felsritzungen von Bohuslän]
1 Referat + 3 Grabungskurzberichte von 3 Altgrabungen verfassen [Danewerk]

Bio:
2 Klausuren [Humanbiologie & Botanik]

Und dann, bitte, natürlich, selbstverständlich, immer noch vor- & nachbereiten, Texte lesen, sozial verträglich sein, für unangekündigte Biokurztests büffeln, zu archäologischen Vorträgen gehen, nicht einschlafen, obwohl einen rote Blutkörperchen um acht Uhr morgens nicht die Bohne interessieren, Exkursionen & Übungen, in denen man nur einmal & das auch nur mit ärztlichem Attest fehlen darf, koordinieren.
Und das Ganze immer mit einem Lächeln auf den Lippen....

Ach ja, bis Juni brauch ich ein funktionierendes Fahrrad. Weil, dann fahren wir auf dem Danewerk herum am Danewerk entlang.

PS: Bevor hier wieder irgendwelche Kommentare auftauchen, ich weiß ganz genau, dass ich mir das alles selber zuzuschreiben hab, aber ein bisschen rummeckern wird ja wohl noch mal erlaubt sein. Is ja schließlich mein Blog! Hmpf!!

Wenn man Montag morgens halb sieben aufsteht, weil man ja schon um acht die erste spannende Vorlesung besuchen muss, sollte man abends um sieben, wenn man guter UFG-Student spielen will noch einen Vortrag besuchen will, vorher nicht noch schnell einen warmen Yogi-Chai besorgen; es könnte nämlich sehr peinlich werden, immer mal wieder wegzusacken während des Vortrags und dabei fast den Becher umzustoßen...

Wenn die Leute, die sich in der Vorlesung neben einen setzen, schon rauchen müssen, dann könnten sie wenigstens etwas rauchen, was angenehmer riecht. Danke!

Wenn man das "wir-sind-ja-so-verliebt-und-besuchen-deshalb-exakt-dieselben-Kurse(-weil-wir-ja-auch-so-seelenverwandt-sind-dass-wir-dieselbe-Fächerkombination-gewählt-haben)-Pärchen" nicht ausstehen kann ,zumindest nicht morgens um acht, bringt das dann schlechtes Karma?

Und ob Ihr's glaubt oder nicht, heute ist meine Grundstimmung "glücklich, da Gute-Laune-Ohrwurm"! [sic!]

Falls sich nicht jemand ganz doll verzählt hat, hab ich die Schreckens-Klausur wohl doch BE, also bestanden.

Und zwar mit 2,0...

Hehehehe :-D

Sehr geehrte Frau Doktor M.,

Ich hätte Ihnen sagen können, wo sich die Alpen, die Pyrenäen, die Karpaten, der(?) Apenin, der Atlas, der Kaukasus, der Tauros, das pontische Gebirge, der Ural und der Balkan befinden. Ja, sogar den Harz, den Schwarzwald & das Erzgebirge hätte ich wohl auch noch gefunden. Aber die Eiffel??

Und wo wir schon dabei sind: warum soll die Mosel- archäologisch gesehen- wichtiger sein als Themse, Elbe, Oder, Weichsel, Dnjepr, Wolga, Donau, Rhein, Saale, Rhône, Seine oder Po sein?
Außerdem kann ich bei Mosel nur an "im Barrique-Fässchen gereift" denken...

Im Übrigen saß ich neben jemandem, der entweder Schnupfen, Asthma oder Heuschnupfen hatte oder einfach nur so vor sich hin schnaufte, und mich so in den Wahnsinn trieb.

Sie sehen also, dass ich zwischenzeitlich einen Blackout erlebte, lag nicht daran, dass ich das Falsche gelernt habe (Eiffel!!!), sondern einzig und allein an den erschwerten Umständen.

Und dass ich heute Nacht kaum geschlafen hab, sondern mich hin & her wälzte, und zwischenzeitlich sogar einen ganzen Traum auf Dänisch träumte, hatte auch gar nix mit meiner geistigen Verfassung während der Klausur zu tun.

Ich bitte dies bei meiner Bewertung zu beachten.

Mit freundlichen höflichen Grüßen,

Fröken S. alias tratschwelle alias "Hey, ich seh gerade, das Mädel vom perfekten Dinner hat meinen den gleichen Kleiderschrank wie ich! Und diese Woche findet es in HH statt!! Haha!!!"


Insofern warten wir einfach ab, was dabei rausgekommen ist...

irren sich mal: Tulpenbecher sehen nicht wirklich wie Tulpen aus. Und Glockenbecher auch nicht wirklich wie Glocken. So, das musste mal gesagt werden!